Hilfestellung

Es gibt mehrere Prinzipien, die das Erlernen einer weiteren Sprache - vor allem einer Sprache der gleichen Sprachfamilie (z.B. der romanischen Sprachfamilie) - ungemein erleichtern. Es sind vor allem folgende Prinzipien:

•    Internationaler Wortschatz
•    Sprachverwandtschaft

1. Internationaler Wortschatz

Hierzu zählen die Begriffe, die praktisch in jeder Sprache in der gleichen oder einer ähnlichen Form vorkommen, abhängig von der Art des Textes. Gemeint sind Begriffe aus der Politik, der Medizin, der Technik, usw.

Beispiele: Meter, oral, präzise, Ozean, Partei, potent, Projekt, Pullover, Prospekt, repräsentieren Satellit, Toilette, Zertifikate, zitieren, usw.

Diese Begriffe - und Tausende anderer Wörter -  kommen in praktisch sämtlichen Sprachen der Welt vor und gehören dort zum Grundwortschatz. Man muss sie also nicht mehr lernen, allenfalls abwandeln oder anpassen.

2. Sprachverwandtschaft

Über den internationalen Wortschatz hinaus, an alle bzw. die meisten Sprachen teilhaben, verfügen Sprachfamilien über einen ganz spezifischen Wortschatz. Im Fall der romanischen Sprachen ist dies z.B. der lateinische Wortschatz (mit den Veränderungen, die er im Laufe der Jahrhunderte in den einzelnen Sprachräumen erfahren hat).

Damit ist die romanische Sprachfamilie gegenüber sämtlichen anderen Sprachfamilien privilegiert. Denn ein sehr großer Anteil des internationalen Wortschatz des stammt aus den romanischen Sprachen, d.h. dem Latein (über 90 %!)

Oder anders ausgedrückt: Kaum einem anderen Menschen, der eine andere europäische Sprache erlernen will, wird diese so leicht gemacht wie einem Europäer.

Und noch etwas: Weil sich die europäischen Sprachen über die gesamte Welt verbreitet haben und insbesondere das Englische eine dominante Stellung ausübt, dessen Wortschatz zu über 50 % aus dem französischen (also eine romanischen Sprache herrührt), haben die romanischen Sprachen einen überragende Bedeutung in der ganzen Welt.

Diese Sprachverwandtschaften sind das Hauptthema dieser Internetseite wie auch der nachfolgenden Darstellungen.

3. Die Ähnlichkeiten des romanischen Wortschatzes

Der romanische Wortschatz besteht aus 147 Wörtern, die in sämtlichen 9 romanischen Sprachen vorkommen. Sie haben auch alle die Grenzen der romanischen Familien übersprungen und kommen (teilweise versteckt) alle im deutschen Wortschatz vor.

Ferner gibt es weitere 260 Wörter, die in 5 - 8 romanischen Sprachen vorkommen. Hinzu kommen weitere 73 Wörter, die das "Gelehrtenlatein" geliefert hat, das als Schriftsprache bis in die Neuzeit großen Einfluss auf die romanische Sprachenfamilie ausgeübt hat.

Eine vollständige Wörterliste findet sich in dem - ganz vorzüglichen und empfehlenswerten - Buch: EuroComRom – Die sieben Siebe. Es kostet 25 €, kann jedoch hier kostenlos heruntergeladen werden (vollständige Fassung, jedoch nicht druckbar).

Dieser rund 500 Wörter, die in praktisch sämtlichen romanischen Sprachen vorkommen und die auch zum deutschen Wortschatz gehören, ermöglichen den Zutritt zu den weiteren romanischen Sprachen.

4. Lautentsprechungen

Die erwähnte Liste zeigt, dass manche romanischen Wörter sehr leicht vom Deutschen her zu erkennen sind (z.B. mano Hand durch manuell), was bei anderen schwer fällt. Dies liegt daran, dass manche Wörter im Laufe der Sprachgeschichte sehr wenige Lautveränderungen (und damit Schreibveränderungen) durchgemacht haben, andere ganz erheblich.
Hierzu einige Beispiele:      
   

 Französisch Italienisch   Spanisch
 fort  forte     fuerte
 fête   festa   fiesta
 porte     porta  puerta


 Es ist daher wichtig, die Gründe hierfür im Einzelnen festzustellen und auf die „schwierigen“ Wörter anzuwenden. Es geht also darum, die Gesetzmäßigkeiten festzustellen, nach denen sich die einzelnen Worte in den verschiedenen romanischen Sprachen voneinander unterscheiden.