Die Sprachen Afrikas

Die Sprachenvielfalt und die vielen Besonderheiten der afrikanischen Sprachen (z.B. Schnalzlaute, Sprachübertragung durch Buschtrommeln, usw.) sind faszinierend.

Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es mehr Sprachen als auf jedem anderen Erdteil, obwohl er bevölkerungsmäßig mit knapp 700 Millionen Einwohnern nur 13 % der Weltbevölkerung aufweist.

Die afrikanischen Sprachen in vier Familien eingeteilt: Eine Sonderstellung nimmt Afrikaans ein.

  • Afroasiatisch (auch: Hamitosemitisch),
  • Nilosaharanisch,
  • Khoisan und
  • Niger-Kongo.

Eine Sprachfamilie ist eine Gruppe verwandter Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung haben. Häufig lässt sich eine Familie wieder in verschiedene Zweige aufteilen, die aus näher miteinander verwandten Sprachen bestehen.

Afrikanische Sprachen, die verschiedenen Sprachfamilien angehören, ähneln einander ebenso wenig wie Englisch, Türkisch, Chinesisch und Navajo, selbst wenn sie nebeneinander in derselben Region gesprochen werden.

Auch innerhalb derselben Sprachfamilie können die Sprachen im Klang und Aufbau so unterschiedlich sein wie Englisch, Italienisch, Russisch und Hindi, die alle zur Familie der indogermanischen Sprachen gehören. Andererseits können die Sprachen eines bestimmten Zweiges einander so ähnlich sein wie Deutsch, Niederländisch und Schwedisch.

Eines haben jedenfalls allen Sprachen Arfrikas gemeinsam: die Komplexität des Wortschatzes

 

Eine Sprachfamilie ist eine Gruppe verwandter Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung haben. Häufig lässt sich eine Familie wieder in verschiedene Zweige aufteilen, die aus näher miteinander verwandten Sprachen bestehen.

Afrikanische Sprachen, die verschiedenen Sprachfamilien angehören, ähneln einander ebenso wenig wie Englisch, Türkisch, Chinesisch und Navajo, selbst wenn sie nebeneinander in derselben Region gesprochen werden.

Auch innerhalb derselben Sprachfamilie können die Sprachen im Klang und Aufbau so unterschiedlich sein wie Englisch, Italienisch, Russisch und Hindi, die alle zur Familie der indogermanischen Sprachen gehören. Andererseits können die Sprachen eines bestimmten Zweiges einander so ähnlich sein wie Deutsch, Niederländisch und Schwedisch.

Eines haben jedenfalls allen Sprachen Arfrikas gemeinsam: die Komplexität des Wortschatzes! - Hierzu ein Beispiel

1. Afroasiatisch (auch: Hamitosemitisch)

Diese sich über ganz Nordafrika bis Palästina und die arabische Halbinsel hinziehende Sprachfamilie umfaßt über 200 Sprachen mit über 200 Millionen Sprechern. Nordafrika

Die wichtigste Untergruppe sind die semitischen Sprachen mit einer Vielzahl alter Kultursprachen. Die ältesten, heute ausgestorbenen Sprachen der Gruppe gehen auf das 3. Jahrtausend v. Chr. zurück. Zu ihnen gehören Akkadisch, Amoritisch, Moabitisch und Phönizisch - Völker, die unsere Geschichte geformt haben, und Sprachen, auf denen unsere Kultur beruht. So geht z.B. unser Alphabet direkt auf das phönizische Schriftsystem zurück.

Es ist eine umfangreiche akkadische Literatur in Keilschrift erhalten geblieben, die aus dem 4. und 3. Jahrtausend stammt. Das Hebräische, das auch in diese Gruppe gehört, datiert aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. Seine klassische Form ist als Schriftsprache des Judentums erhalten geblieben und 1948 mit der Gründung des Staates Jsrael als offizielle Schriftsprache wiederbelebt worden. Auch das Aramäische, die Sprache Jesu und der Apostel, stammt aus dieser Epoche.

Die bedeutendste Sprache dieser Gruppe ist das Arabische, das von rund 150 Millionen Menschen gesprochen wird.

Einen weiteren Zweig der afroasiatischen Sprachen bilden die rund 20 Berbersprachen, die von einem beträchtlichen Bevölkerungsteil (rund 12 Mio.) in Marokko, Algerien und Tunesien gesprochen werden, z. B. von den Tuareg.

Die afroasiatische Sprachfamilie beteht somit aus folgenden Untergruppen:

  • Berbersprachen
  • Tschadische Sprachen
  • Kuschitische Sprachen
  • Omotische Sprachen
  • Semitische Sprachen
  • Das Ãgyptische
  • Das Koptische

Eine sehr schöne, leichtverständliche Einführung in die arabische Schrift findet sich hier.

2. Nilo-Saharanisch

Zu dieser kleineren Gruppe gehört das Nubische, das – bei den afrikanischen Sprachen selten – über eine weit zurückreichende Schriftkultur verfügt, insbes. aufgrund seiner geographischen Nähe und seiner historischen Beziehungen zu Ägypten.

3. Khoisan

Die mit weniger als 50 Sprachen und von nur etwa 200.000 Menschen (Hottentotten, Buschleuten = San) gesprochenen Khoisan-Sprachen sind wegen ihrer Schnalzlaute bekannt.

Schnalzen ist in vielen Sprachen gebräulich, z.B. als Einwurf oder Ausdruck des Mißfallens, oder auch gegenüber Pferden. In den Koisan-Sprachen werden sie jedoch als gewöhnliche Laute verwendet, die – wie andere Konsonanten auch – normale Teile eines Wortes sind. Bei manchen Sprachen beginnt nahezu jedes Wort mit einem solchen Schnalzlaut.

Um diese Laute zu erzeugen, muss die Zunge eine saugende Bewegung ausführen. Die Stellung der Zunge und die Art des Atemholens bringt ganz verschiedene Schnalzlaute hervor.

Es gibt 3 Grundschnalzlaute

  • den dentalen (wie das deutsche “ts, ts”, das z.B. als Zeichen der Mißbilligung oder Ungläubigkeit verwandt wird )
  • den lateralen (auf eine Seite des Mundes produziert, im Deutschen oft gegenüber Pferden gebräuchlich), und
  • den palatalen (wie ein knallender Korken, wofür man die Zunge an den Gaumen legt und ansaugt).

Sie werden in der Umschrift mit dort sonst nicht verwandten Buchstaben, wie C, X , Q oder durch besondere Zeichen, wie /, !, //. geschrieben. - Hierzu folgende Beispiele

iCala - Fehler
iXaXa - Frosch
iQanda - Ei

Für kompliziertere Schnalzlaute werden C, X , Q mit ein oder zwei Nasalen kombiniert oder mit einem fast simultanen “k” oder “g” produziert. So entstehen insgesamt 15 verschiedene Schnalzlaute.

Einige Khoisan-Sprachen haben eigene Schnalzlaute, wie den bilabialen Kußlaut und weitere Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Lauten.

Bekannt wurden die Schnalzlaute durch ein Xhosa-Schnalzlied, das Miriam Makheba im Jahr 1959 sang.

Die Khoisan-Sprachen sind neben den hamitosemitischen Sprachen die einzigen in Afrika, die ein grammatikalisches Geschlecht kennen.

4. Niger-Kongo

Mit etwa 1000 Sprachen und mehreren tausend, häufig schwer klassifizierbaren Dialekten ist es die größte der afrikanischen Sprachfamilien

Das Shona, eine Niger-Kongo-Sprache der Bantu-Gruppe mit 9.2 Millionen Sprechern in Simbabwe hat mehr als 200

Wörter für “gehen”. Hier einige davon:

Shona-Ausdrücke für “Gehen”
chakvair durch Schlamm gehen und dabei ein quatschendes Geräusch machen
chwakatik gehen und dabei Stöckchen knacken lassen
dowor barfuß weit gehen
donzw mit einem Stock gehen
duduk rückwärts gehen
kokonyar vornübergebeugt gehen
kunzvur ruhelos umhergehen
mbey ein Gebiet abgehen
vefuk unter einer schweren Last gebeugt gehen
panh eine lange Strecke gehen
mbwembwer gehen und dabei mit dem ganzen Körper oder dem Gesäß wackeln
pfumbur gehen und dabei Staub aufwirbeln
pushuk in sehr kurzem Kleid gehen
rauk mit großen Schritten gehen
rindimar hochmütig schreiten
seser mit schwabbelndem Fleisch gehen
shwitair nackt oder fast nackt gehen
svavair vor Kälte oder Nässe zusammengekrümmt gehen
tabvuk wie ein Grashüpfer auf so dünnen Beinen gehen, daß es aussieht, als ob man hüpfe
minair mit Hüftschwung gehen

Sprachübertragung durch Buschtrommeln

Die getrommelten Botschaften Schwarzafrikas sind nicht nur von hinreißender Musikalität, sondern vor allem auch erstaunlich effiziente Verständigungsmittel.

Afrikaans

Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist Afrikaans - obwohl es der Name nahelegen könnte - nicht die Hauptsprache in Afrika und nicht einmal eine afrikanische Sprache.

Vielmehr ist Afrikaans (lediglich) die Hauptsprache der Republik Südafrika.

Im Gegensatz zu den meisten westlichen Ländern, wo die Hauptsprache nach dem Lande selbst benannt ist (z.B. deutsch und Deutschland, englisch und England) hat Südafrika mehrere (Mutter-)sprachen, die alle nicht nach dem Land Südafrika benannt sind.

Afrikaans ist in Südafrika die am weitesten verbreitete Sprache. Eine Vielzahl der dortigen Völker spricht Afrikaans als ihre primäre Sprache . Bis vor kurzem war Afrikaans außerdem eine offizielle Landessprache in der Republik Namibia (ehemalig Südwest-Afrika). Außerdem ist die Sprache in den sub-äquatorialen afrikanischen Ländern und vor allem in den angrenzenden Ländern zu Südafrka weit verbreitet.Dort ist sie nach wie vor die lingua franca.

Afrikaans ist keine afrikanische Sprache, sondern mit dem Niederländischen eng verwandt. Das heutige Niederländisch und das Afrikaans sind beides weiterentwickelte Dialekte des spätmittelalterlichen Holländisch. Trotz der großen Ähnlichkeit zum Niederländischen, die sich aus der historischen Verwandtschaft ergibt, ist Afrikaans heute jedoch eine eigene, selbständige Sprache. So weist Afrikaans unzählige sprachliche Eigenheiten (Redewendungen, Wörter) auf, die im Niederländischen unbekannt sind.

Bedeutung des Afrikaans:

Wieviele Menschen weltweit Afrikaans sprechen, ist schwierig zu beantworten. Die letzten Untersuchungen stammen aus den Jahren 1975 und 1990. Afrikaans ist die Muttersprache von etwa 6,2 Mio. Menschen in Südafrika selbst. In Namibia sprechen noch einmal 160.000 diese Sprache und in Botswana 20.000. Außerdem sprechen.über 4 Mio.Menschen Afrikaans als 2. oder 3. Sprache 

Insgesamt gibt es in Südafrika mindestens 15 lebende Sprachen, wobei Afrikaans an dritter Stelle steht. Weitere wichtige Sprachen in Südafrika sind Englisch, Xhosa, Zulu, Ndebele, Pedi, Sotho, Swazi, Tsonga, Tswana und Venda;

Weitere wichtige Informationen zu Südafrika findet man auf der ganz hervorragenden Homepage von Erdkunde-Wissen